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Auswirkungen der Pandemie

Wie unsere Partnerländer auf die Pandemie reagieren

Binnen weniger Wochen ist das Leben in fast allen Ländern der Welt zum Stillstand gekommen. Mit Sorge blicken wir alle in dieser Zeit nach Südafrika und Äthiopien. Es ist kaum auszudenken, welche Folgen ein schnelles Ausbreiten des Virus insbesondere in den dicht bevölkerten Vierteln der großen Städte, in Slums, Squatter Camps und Townships haben wird. Von unseren Partnern erreichen uns hin und wieder Nachrichten, die erahnen lassen, welche Befürchtungen und Ängste die Menschen haben, vor allem angesichts der katastrophalen medizinischen Bedingungen, auf die diese Pandemie trifft.

Die Regierungen der beiden Länder haben mit umfassenden Maßnahmen reagiert: In Äthiopien wurde am 8. April 2020 der Ausnahmezustand für zunächst fünf Monate ausgerufen. In dieser Zeit sind alle Schulen, Universitäten, Kirchen und öffentliche Ämter geschlossen, in vielen Regionen gelten strenge Ausgangsbeschränkungen.

Südafrika verhängte Ende März eine der weltweit strengsten Ausgangssperren, zugleich wurden die Landesgrenzen geschlossen und der Personen-Flugbetrieb eingestellt. Die von Polizei und Armee oft mit harter Hand durchgesetzten Beschränkungen erlauben ein Verlassen der Wohnung nur bei medizinischen Notfällen oder dringenden Versorgungsgängen.

Wie wir in unseren Projekten reagieren

Natürlich ist auch die Arbeit von kinder unserer welt massiv von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Nicht nur unsere Aktivitäten und Veranstaltungen in Deutschland mussten abgesagt werden, auch die für März und April geplanten Supervisionsbesuche in Äthiopien wurden kurzfristig gestrichen.

Die von uns unterstützten Projekte können nicht mehr oder nur noch eingeschränkt weiterarbeiten: In Südafrika sind die Ubuhle Christian School sowie die Pre- und Afterschool geschlossen – mit teilweise katastrophalen Folgen für die Kinder und Jugendlichen, die oftmals im Projekt die einzig warme Mahlzeit am Tag, Schutz und Fürsorge bekamen.

Die Kurse im beruflichen Ausbildungszentrum in Endaselassie können bis auf weiteres nicht durchgeführt werden. Aufgrund der Versammlungs- und Ausgangsbeschränkungen sind auch wichtige Präventivmaßnahmen im medizinischen Projekt in Korarit zum Erliegen gekommen.

Thank you for remembering Lambano Sanctuary, & for your not forgetting us even in these difficult times.

Your regular contributions are a blessing to us, especially when prices for protective equipment are soaring, with shortages looming.

von unseren Partnern im Lambano-Projekt

Aber vor allem ist zu befürchten, dass sich die Situation für „unsere“ Straßenkinder aus Jimma dramatisch verschärft. Denn es dürfen aktuell nicht nur keine neuen Kinder mehr in das Projekt aufgenommen werden, sondern obdachlose Kinder und Jugendliche, die sich schon bisher mehr schlecht als recht mit kleinen Dienstleistungen wie Schuhputzen oder Lastentragen durchgeschlagen haben, verlieren nun aufgrund der Ausgangsbeschränkungen ihre kargen Verdienste komplett.

Vorstand und Projektgruppen von kinder unserer welt sind sich einig, dass wir unsere finanzielle Unterstützung trotz der eingeschränkten Projektaktivitäten in voller Höhe beibehalten. So möchten wir sicherstellen, dass die Gehälter aller Projektmitarbeiter weitergezahlt werden können und sie und ihre Familien wenigstens ein verlässliches Einkommen haben.

Wir haben unsere Partnerorganisationen informiert, dass alle Mittel, die aktuell nicht für die geplanten Programme eingesetzt werden können, zur Unterstützung der Familien im Umfeld unserer Projekte verwendet werden sollen: z.B. für Pakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, die den Ubuhle-Familien nach Hause gebracht werden, für Lebensmittelverteilung an Straßenkinder oder auch für Aufklärung und Beratung der Familien in abgelegenen ländlichen Gebieten.

Flächendeckende Maßnahmen wie medizinische Hilfe, Bereitstellung von Beatmungsgeräten, Schutzanzügen, Desinfektionsmitteln etc. sind aus unserer Sicht Aufgaben der staatlichen Gesundheitsbehörden und der großen nationalen und internationalen NGOs; kinder unserer welt als kleine private Hilfsorganisation kann hier angesichts des riesigen Bedarfs viel zu wenig ausrichten. Wir wollen unsere begrenzten Mittel stattdessen zielgerichtet für konkrete Maßnahmen einsetzen, die dazu beitragen, die Folgen der Pandemie für die Menschen im Umfeld unserer Projekte abzumildern. Über zusätzliche Spenden, die uns dafür etwas mehr Spielraum verschaffen, freuen wir uns sehr!