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Äthiopien — Ausbildungszentrum für Mütter in Not

Kurs Kleinhandel: Nach erfolgreicher Ausbildung laufen die Geschäfte auf dem Markt in Endaselassie mit Rohkaffee, Gewürzen und Getreide für diese ehemalige Teilnehmerin viel besser.

Endaselassie, Nord-Äthiopien

Das Leben vieler Mädchen und Frauen in Äthiopien ist schwer. Sie sind meist allein verantwortlich für den Haushalt und die Versorgung der Familie. Bei der Suche nach Wasser und Feuerholz müssen sie häufig große Entfernungen zurücklegen und sie leisten schwere körperliche Arbeit in der Landwirtschaft. Für viele ist es unmöglich, regelmäßig die Schule zu besuchen oder eine qualifizierte Ausbildung zu erhalten.
Ziel: Existenzsicherung durch berufliche Ausbildung und Startkredit

So hilft kinder unserer welt

Bitte beachten Sie unseren Hinweis zur aktuellen Situation in Äthiopien.

Im Jahr 1998 hat kinder unserer welt in Endaselassie in Nord-Äthiopien ein berufliches Ausbildungszentrum errichtet. Das Zentrum bietet jährlich rund 700 besonders benachteiligten Müttern und jungen Frauen durch berufliche Ausbildung eine neue Lebensperspektive. In ihrer Ausbildung, z.B. in Kleintierhaltung (Hühner, Schafe oder Ziegen) und Gemüseanbau, lernen sie eigene Produkte herzustellen und diese auf lokalen Märkten zu verkaufen.

  • Projektstandort: Endaselassie / Region Tigray in Nord-Äthiopien; Projektpartner: Women's Association of Tigray (WAT); Projektname international: Vocational Training Center (VTC); Projektstart: 22. April 1997
  • Die savannenartige Landschaft des Tigray im Norden Äthiopiens ist bergig und sehr trocken. Die Regenzeit zwischen Juni und September setzt dem Boden zu, wäscht ihn aus und hinterlässt mancherorts erodiertes Gelände.
  • Die Lebensumstände in den Ortschaften sind meist prekär. Aus einfachsten Materialien werden primitive Behausungen gebaut – ohne Strom- und Wasseranschluss. Familien, manchmal bis zu 8 Personen, leben darin auf engstem Raum.
  • Im ländlichen Bereich werden regionaltypische Steinhäuser aus einfachen Naturmaterialien gebaut. Die Gehöfte sind aus Schutz vor Hyänen mit Dornenhecken und Steinmauern umgeben.
  • Auf dem Land sind 6 bis 7 Kinder keine Seltenheit. Ohne regelmäßiges Einkommen sind gerade ledige Frauen und Mütter mit ihren Kindern von schwerer Armut bedroht.
  • Jungen Frauen und Müttern fehlt meist das handwerkliche und finanzielle Know-how, um dauerhaft eigenes Einkommen zu erwirtschaften, das ihnen und ihren Kindern das Überleben sichert.
  • Das Ausbildungszentrum befindet sich in am Rand der Stadt Endaselassie auf einem rund 6.000 qm großen Gelände. Darauf stehen zwei Schulungsgebäude und einige Mustereinrichtungen (Latrinen, Ställe, Garten, Brunnenanlage).
  • Bedürftige junge Frauen und Mütter erhalten – nach einem Aufnahmeverfahren mit zugrunde liegendem Kriterienkatalog – im Ausbildungszentrum die Möglichkeit zu einer Ausbildung. Ihre Lebensumstände und Neigungen werden dabei berücksichtigt.
  • Die Frauen können zwischen Tierzucht (Hühner, Schafe, Ziegen), Töpfern, Gemüseanbau oder Kleinhandel wählen. Der Unterricht erfolgt in Theorie und Praxis. Bei Kursende erhalten die Teilnehmerinnen einen individuellen Startkredit.
  • Kurs Tierzucht: Mit dem Startkredit hat diese Kursteilnehmerin zwei Schafe gekauft. Bereits nach einem Jahr ist sie stolze Besitzerin einer kleinen Herde.
  • Mit der eigenen Demonstration Farm wird der theoretische Unterricht vertieft. Die Kursteilnehmerinnen lernen so anschaulich, wie Tiere sauber und gesund gehalten werden und wie man erfolgreich Züchtung betreibt.
  • Kurs Tierzucht: Diese gesunde Ziegenherde bildet heute die Grundlage für ein stabiles Einkommen dieser erfolgreichen Kursteilnehmerin.
  • Kurs Tierzucht: Robuste Hühnerrassen verschaffen dieser Frau höhere Einnahmen aus dem Verkauf von Eiern und gezüchteten Nachwuchstieren. Im Kurs lernte sie auch den Bau von geschützten Hühnerställen.
  • Kurs Töpfern: Im Ursprungsland des Kaffees sind zur Zubereitung Kannen aus Ton stark nachgefragt. Hier gebrannte und noch ungebrannte Kaffeekannen (hell) aus eigener Produktion einer Töpferkursteilnehmerin.
  • Kurs Gartenbau: In diesen Kursen lernen die Teilnehmerinnen, einen Gemüsegarten anzulegen, zu bewässern und gewinnbringend – z.B. für einen Marktverkauf – zu bewirtschaften.
  • Kurs Gartenbau: Die erzeugte Produktvielfalt – insbesondere Salat, Tomaten, Mangos, Papayas und Guaven – trägt auch zur qualitativen Verbesserung des traditionell recht einseitigen Nahrungsangebotes innerhalb der Bevölkerung bei.
  • Kurs Kleinhandel: Nach erfolgreicher Ausbildung laufen die Geschäfte auf dem Markt in Endaselassie mit Rohkaffee, Gewürzen und Getreide für diese ehemalige Teilnehmerin viel besser.
  • Kurs Kleinhandel: Diese Frau betreibt nach Kursende zur Existenzsicherung für sich und ihr Kind einen kleinen Laden an der Straße mit Waren für den täglichen Bedarf.
  • Selbstständigkeit und ein geregeltes Einkommen sichern eine gute Zukunft.

Ein Startkredit unterstützt die Frauen anfänglich beim wirtschaftlichen Existenzaufbau. Informationen zur Familienplanung, Hygiene- und Ernährungsberatung stabilisieren ihre gesundheitliche Situation. Neben den dauerhaften Verbesserungen der Einkommenssituation verhilft die Ausbildung den Frauen zu mehr Selbstbewusstsein und einem gestärkten Ansehen innerhalb ihrer Dorfgemeinschaft.

Was leistet das Ausbildungszentrum?

  • Ausbildung von jungen Frauen und Müttern in wirtschaftlicher Notlage in einfachen handwerklichen oder landwirtschaftlichen Berufen.
  • Gewährung eines Startkredits und Unterstützung beim Aufbau einer wirtschaftlichen Existenz. So werden die Frauen in die Lage versetzt, für sich und ihre Kinder einen ausreichenden und dauerhaften Lebensunterhalt zu erarbeiten.
  • Erlernen des Umgangs mit Geld und Bildung von Ersparnissen durch Unterricht in Rechnen, Kredit- und Haushaltsmanagement.

  • Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Mütter und ihrer Kinder durch die Vermittlung von Kenntnissen über gesunde Ernährung, Hygiene, Familienplanung, HIV/AIDS-Prävention etc.
  • Stärkung der Stellung der Frauen innerhalb ihrer Familien und in ihrem sozialen Umfeld, Gewinnung von Selbstvertrauen, Stärke und Lebensmut infolge ihrer neu gewonnenen fachlichen Kompetenzen und ihrer wirtschaftlichen Position.

Interview mit einem Vertreter unseres Partners

Interview mit Ato Kinfe Abraha, 19. Juni 2015

Ihre Ansprechpartnerin

Elke Brachmann
Projektbüro
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